Psychosomatik: Ärzte vermeiden Gespräche

Wenn der Arzt sich drückt.: So beschreibt ein Arzt in SpiegelOnline den Umgang vieler Ärzte mit psychischen Ursachen von Beschwerden.

Bei einem Drittel der Menschen, die mit körperlichen Beschwerden zum Arzt gehen, finden Ärzte keine körperliche Ursache.

Herr Dr. Stelzig, Leiter einer Psychosomatischen Abteilung in Salzburg, berichtet, dass Ärzte immer weitere Untersuchungen machen, statt diesen Patienten Gespräche anzubieten. Denn oft verbergen sich hinter den Beschwerden Depressionen, Erschöpfungszustände im Sinne eines Burn out Syndroms, Reaktionen auf Konfliktsituationen, Mobbing oder ein Trauma.

Die Betroffenen fühlen sich in die Psychoecke abgeschoben, missverstanden und nicht ernst genommen. So entsteht, nach Stelzig ein Misstrauen, dass immer wieder zum Arztwechsel und Aufsuchen neuer Ärzte führt („Ärzte-Hopping“). Dort wiederholt sich oft dieser „Teufelskreis“.

Stelzig betont, dass es nicht nur Aufgabe der psychosomatisch arbeitenden Ärzte ist, bei Patienten ein Verständnis dafür zu schaffen, dass es körperliche Beschwerden auch ohne körperliche Ursachen geben kann – und dass es Lösungen für diese Probleme gibt. Bei diesen Erkrankungen handelt es sich um die so genannten Somatisierungsstörungen (siehe auch an anderer Stelle in diesem Blog).

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