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Cybermobbing – Psychoterror im Netz

Cybermobbing, also Mobbing im Internet, war das Thema eines Kongresses am 11. September in Berlin. Und Cybermobbing ist weit verbreitet: 32 % der Jugendlichen und jungen Erwachsenen  waren schon einmal Opfer von Cybermobbing ( Untersuchungen der Universität Münster und TKK, 2011).

Und zur Erklärung: Bei allen Formen von Mobbing, also auch bei Cybermobbing, handelt es sich um psychische Gewalt gegenüber Schwächeren; also um Diffamierungen, Belästigungen, Nötigungen und das Streuen von falschen Anschuldigungen und Gerüchten über andere Menschen (siehe dazu auch unseren Beitrag in diesem Blog). Aber es gibt es auch wichtige Unterschiede.

Im Internet und den sozialen Netzwerke, wie Facebook,  geben viele Menschen Informationen und persönliche Details über sich und ihr Leben preis, ohne sich über die Folgen Gedanken zu machen. Diese Verbreitung in sozialen Netzwerken macht Mobbing leichter: es gibt weniger Hemmungen, andere zu belästigen, sie auszulachen und zu verhöhnen. Das steigert das Ego und ist im Schutz der Anonymität und ohne direktes Gegenüber leichter (Online-Enthemmungseffekt).

Sehr empfehlen kann ich dazu auch den Audiobeitrag der Tagesschau und das Video von Heute.de.

Und die Folgen von Cybermobbing können für die Betroffenen dramatisch sein: Stress,  Selbstwertkrisen, soziale Isolierung, Depressionen und Ängste.

In solchen Fällen sind Psychotherapie und psychosomatische Behandlungen notwendig. Diese können ambulant, tagesklinisch oder stationär erfolgen, so wie wir sie in unserer Psychosomatik bei München anbieten.

Weitere Informationen zu diesem wichtigen Thema, auch zu Tätern, Opfern und den Auswirkungen werden Sie auch in Zukunft in diesem Blog finden.

Vorsicht mit Medikamenten im Alter !

„Man weiss nie was passiert, wenn sich Zwei zusammen tun.“ Mit diesem Slogan haben die Apotheken geworben. Mit diesem flotten Spruch wollen die Apotheken auf problematische Wechselwirkung zwischen Medikamenten aufmerksam machen. An dieser Stelle möchte ich einige Informationen zu diesem wichtigen Thema geben.

Über 90% der Menschen über 60 Jahre nehmen täglich Medikamente ein, im Mittel 2 bis 3 verschiedene Arzneimittel pro Tag. Bei über 80 Jährigen sind es schon 4 bis 5 Arzneimittel oder mehr*. Zu den verordneten Medikamenten kommen noch diejenigen, die Menschen spontan und ohne Rücksprache mit dem Arzt einnehmen. Dabei handelt es sich v.a. um Schmerz- und Beruhigungsmittel*.

Die folgenden Informationen beziehen sich u.a. auf die sehr informative Broschüre des Bundesministeriums für Forschung, die Sie auch im Informationsteil dieses Blogs finden (BMBF: Medikamente im Alter: Welche Wirkstoffe sind ungeeignet?*„)

Was bringt mich als Arzt für Psychosomatische Medizin zu den Nebenwirkungen und Wechselwirkungen von Arzneimitteln?

Das hat schon früh begonnen. Meine eigene Doktorarbeit in den 80er Jahren handelte von diesem Thema. An der LMU haben wir damals mehr als 500 Menschen untersucht, die   dauerhaft Herz- und Kreislaufmittel einnahmen (Digitalispräparate), die sie schon lange nicht mehr brauchten.

Und das ist nicht ungefährlich, weil diese Medikamente über die Niere abgebaut werden. jeder kann sich vorstellen, dass der Abbau der Herzmedikamente verzögert ist, wenn die Nierenleistung nachlässt. Dann kann es zu Überdosierungen und Komplikationen kommen. (Herzrhythmusstörungen, Schwindel, Stürzen, Übelkeit, Erbrechen…). Interessanterweise stehen die Medikamente,die wir damals im Zusammenhang mit der Doktorarbeit abgesetzt haben, heute auf der unten genannten PRISCUS-Liste.

Und als Abteilung für Psychosomatik bei München mit einem Behandlungsschwerpunkt für „Gesundheit im Alter – 55plus“ haben wir täglich mit Medikamenten zu tun, die auf der Liste der meist verordneten Medikamente für ältere Menschen stehen: den Psychopharmaka. Denn zu den häufigsten Medikamenten unter den Arzneimittel im Alter gehören:

  1.  Medikamente gegen Herz-Kreislauferkrankungen
  2. Medikamente gegen Hormon- und Stoffwechselerkrankungen  (Diabetes, Schilddrüsenerkrankungen und „Fettsenker“)
  3. Medikamente gegen Schmerzen (Paracetamol, Ibubruphen, Opiate)
  4. Medikamente gegen psychische Symptome (Medikamente gegen Schlaflosigkeit, Depressionen, Unruhe, Gedächtnisstörungen oder Erregungszustände, s.u.) 

Doch erstaunlicherweise gibt es wenige Untersuchungen zu Medikamentenwirkungen im Alter, zu Wechselwirkungen, zum verändertem Stoffwechsel im Alter, zu nachlassender Nieren- und Leberfunktion und zu den Unterschieden in der Wirksamkeit zwischen Männern und Frauen.

Und was sind typische Nebenwirkungen von Medikamenten im Alter ?

Die wenigsten Menschen denken bei folgenden Symptomen an Nebenwirkungen von Medikamenten:

  • Schwindel oder Benommenheit
  • Verwirrung, Sturz
  • trockener Mund, Übelkeit
  • Bauchschmerzen, Verstopfung
  • Probleme beim Wasserlassen /Inkontinenz
  • Schlafstörungen

Es gibt immer wieder Beispiele dafür, dass manche Symptome, die erschreckte Angehörige für eine beginnende Demenz halten, durch Nebenwirkungen von Medikamenten hervorgerufen wurden.

Deswegen ist es wichtig, dass Ärzte und Laien davon wissen und möglichst die Liste kennen, die im Alter spezielle Probleme machen und deswegen möglichst nicht eingesetzt werden sollten.

Diese Liste heisst PRISCUS-Liste und liegt in unserer Abteilung aus. Sie finden sie auch im Info-Teil in diesem Blog. Diese Liste  enthält aktuell 83 Wirkstoffe, die für ältere Menschen ungeeignet sein können. Die PRISCUS-Liste ist das Ergebnis eines vom BMFB-geförderten Verbundprojektes, in dem Experten alle internationalen und nationalen Informationen zu Arzneimitteltherapie bei älteren Menschen zusammengeführt haben.

Die erschreckende Information aus dieser Arbeit ist, dass jeder fünfte Patienten auf seiner täglichen Arzneimittelliste ein Medikament aus der Priscus-Lste, also ein potentiell ungeeignetes Medikament, hatte.

Was heißt das für Sie und uns?

Informieren Sie sich und sprechen Sie darüber mit  Ihrem Arzt.

Für uns heißt es, dass wir unserer Psychosomatischen Abteilung ein genaues Augenmerk auf die Medikamente jedes einzelnen Patienten haben. Dabei ist unser Grundsatz:

Soviel Therapie wie möglich, und so wenig Medikamente wie notwendig. D. h. dass wir den Schwerpunkt unserer Behandlungen zur Besserung der Symptome  auf intensive Therapie legen, wenn notwendig in Kombination mit Medikamenten, (siehe auch Beitrag in diesem Blog zur Behandlung von Schwerkranken mit Psychotherapie).

Das heißt auch, dass wir v.a. in unserer Gruppe für ältere Patienten (Gesundheit im Alter, 55plus) sehr genau nach den Wirkungen und Nebenwirkungen bei jedem einzelnen Patienten schauen. Das besprechen wir bei den wöchentlichen Medizinischen Visiten und den Chefvisiten.

  • Regelmäßig kontrollieren wir die Kombinationen von Medikamenten auf unerwünschte Nebenwirkungen.
  • Immer dann setzen wir nicht notwendige Medikamente ab, wenn Sie damit einverstanden sind.
  • Wir reduzieren die Dosis, wenn Medikamente nicht mehr notwendig sind, weil sich ihr Ihr Zustand und die Beschwerden gebessert haben.

Ganz besonders freuen, wir uns wenn wir zum Ende der Behandlung in unserer Psychosomatischen Abteilung Medikamente absetzen können, weil sie nicht mehr notwendig sind.

Resilenz* – Das Problem mit der Widerstandskraft

*An der Schreibweise können Sie sehen, dass auch ich ein Problem mit der Resilienz habe. – (Vielen Dank an die Patientin, die mich darauf hingewiesen hat).- In diesem Blog haben wir schon an einigen Stellen über positives Denken und die Frage, warum manche Menschen krank werden und andere nicht, geschrieben (siehe dort).

Zwei Bücher über Resilienz haben mich jetzt dazu veranlasst, auf diesen Begriff und das dahinter liegende Konzept noch einmal einzugehen.

M. Gruhl und H. Körbacher* schreiben: „Mit Resilienz leichter durch den Alltag.“ Im Buch von Frau Prof. Heller** heisst es: Wir alle brauchen Resilienz, eine innere Stärke, um mit den vielen Herausforderungen im Leben gut umgehen zu können.“ und: „Resilienz können Sie gezielt trainieren, indem Sie sieben Schlüsselstärken durch bestimmte Übungen entwickeln, ausbauen und festigen.“

Nach den Ausführungen in beiden Büchern handelt es sich bei den Schlüsselstärken oder Grundhaltungen um Optimismus, Akzeptanz, Selbstwirksamkeit, Verantwortung, Netzwerkorientierung, Lösungsorientierung und Zukunftsorientierung. Diese zu entwickeln und auszubauen, soll Stabilität im Alltag bringen.

Die Autoren betonen, dass der Ausbau dieser Schlüssel auch die Widerstandkraft gegen Krisen stärkt. In beiden Büchern leiten sie dazu an, wie man diese Fähigkeiten lernen und „trainieren“ kann.

Zwar betont v.a. Frau Heller, dass der Umgang mit Problemen und Schwierigkeiten und die Widerstandskraft normalerweise in der Kindheit gelernt werden. Sie zählt auch die fördernden Bedingungen auf, die zu dieser Widerstandskraft führen : enge soziale Bindungen zu mindestens einer Bezugsperson, Akzeptanz, Respekt und Unterstützung.

Doch alle Autoren betonen, dass Erwachsene diese Widerstandskraft nur durch Training selbstständig und ohne Hilfe erlernen können.

Dazu finden sie z.T. blumige Begriffe wie: das Immunsystem der Seele oder die Stehaufmännchen-Kompetenz.

Aber hier greifen diese Konzepte zu kurz !

Denn die tägliche Praxis in Psychotherapien und Psychosomatik zeigt, dass Verhaltensänderungen nicht nur durch Erkenntnisse und Kraftanstrengungen allein erreicht werden kann. Dann müssten Menschen in Krisen nur die richtigen Bücher lesen und sich um diese „Schlüsselstärken“ bemühen. Patienten, die trotz Durchblutungsstörungen und Herzerkrankungen rauchen, oder trotz Diabestes zuviel essen, wären selber schuld, weil sie sich nicht genug bemühen.

Das Problem ist doch eher, dass wir alle immer wieder viele Dinge machen, von denen wir wissen, dass sie uns nicht gut tun oder ungesund sind. Das gilt sowohl für unser Privatleben als auch für den Beruf.

Dafür gibt es Gründe, die uns meist nicht bewusst sind und die der Vernunft allein nicht zugänglich sind. Hier reichen gute Vorsätzen allein nicht. Freud sprach vom Unbewussten. Wir denken, es hat viel mit der Lebensgeschichte zu tun und mit Affekten und Erlebnissen, die nicht auszuhalten waren und verdrängt wurden.

Das heisst, wir haben es alle immer wieder mit Lebenssituationen zu tun, in denen wir überfordert sind und professionelle Hilfe, Coaching und Therapien brauchen.

In unserer Psychosomatik bei München helfen wir Menschen in Krisen und mit Depressionen, die zu uns gekommen sind, weil sie selbst nicht mehr weiter gekommen sind und intensive tägliche Therapie brauchen, um diese eigenen Kräfte erst wieder zu entdecken und zu spüren, an welchen Stellen sie sich überfordert haben. All diesen Menschen hilft das Resilienz-Konzept nicht weiter.

Bei vielen Betroffenen verstärkt dieses Konzept nur die Selbstvorwürfe und Versagensgefühle. Und wir behandeln immer wieder Menschen, die durch eine zu starke Fixierung auf das Resilienz-Konzept noch tiefer in ihre Krisen geraten sind.

Weil wir uns nicht einfach nach den Anleitungen und Tips von solchen Büchern, wie dem von Frau Prof. Heller* selbst aus Krisen helfen und vor Überforderungen schützen können.

* M. Gruhl und H. Körbacher: Mit Resilienz leichter durch den Alltag, Kreuz Verlag 2012

** J.Heller: Resilienz, sieben Schlüssel für mehr innere Stärke, G U Verlag 2013

Burn out und Narzissmus – Warum es nicht ausreicht, nur die Symptome zu behandeln

Menschen kommen mit Beschwerden zum Arzt oder Therapeuten und wollen eine Symptomheilung oder Besserung. So verständlich dieses Anliegen ist, so schwierig ist der Auftrag des Patienten in der Psychosomatik und Psychotherapie.

Am Beispiel von Schlafstörungen lässt sich zeigen, dass ein Schlafmittel oder eine antidepressive Medikation in den meisten Fällen nicht reichen. Denn wenn Schlafmittel oder Schlafhygiene alleine helfen würden, wären Schlafprobleme nicht so ein großes Problem für Tausende von  Menschen. Hängen die Schlafstörunegn mit Depressionen zusammen, geht es um die Behandlung der Depressionen und deren Ursachen. Stehen sie in Zusammenhang mit Problemen am Arbeitsplatz oder im familiären Umfeld, ist eine Besserung nur durch die Auseinandersetzung mit diesen Problemen vorstellbar.

Wenn Menschen immer wieder leistungsfähig und erfolgreich waren, beim kleinsten Anlass aber zusammenbrechen, kann dahinter eine Selbstwertproblematik (Narzissmus) oder eine Burn out-Problematik stehen. Und die Behandlung dieser Erkrankungen ist ganz unterschiedlich.

Bei Patienten mit einer narzisstischen Persönlichkeit steht hinter dem Erfolg oft eine gößere Problematik: die Betroffenen sind angewiesen auf den Erfolg und brauchen diesen zur Stabilisierung ihres meist labilen Selbstwertgefühls. Solange das im Beruf oder im privaten Umfeld gelingt, werden die Betroffenen nicht krank. Wenn narzisstische Menschen jedoch Probleme bekommen, sind sie schnell sehr verunsichert und haben schnell Angst, alles würde zusammenbrechen. Vom Coach oder Therapeuten möchten sie dann meist, dass dieser den alten Zustand wieder herstellt, sie wieder erfolgreich macht. Ihre Verwundbarkeit und ihre Selbstunsicherheit verlieren sie dadurch nicht. „Sie wollen sich nicht verändern, sondern sie wollen sich stabilisieren und perfektionieren.“ (Eidenschink, 2005) Und so bleiben diese Menschen weiter abhängig vom Erfolg, süchtig danach (weiteres zum Thema Narzissmus finden Sie bald in diesem Blog).

Auch Burn out-Patienten kommen mit dem Wunsch, möglichst schnell wieder hergestellt zu werden. Meist leiden sie unter einer schweren Depression und einer Somatisierungsstörung (zahlreiche Beschwerden ohne organische Ursache). Doch wenn sie in der Therapie nur Kraft tanken und den „Akku“ wieder aufladen lassen, ist die nächste Krise vorprogrammiert. In der Therapie geht es deshalb darum, die individuellen Ursachen für einen Burn out herauszufinden. Neben allen gesellschaftlichen Ursachen und Problemen am Arbeitsplatz erkranken nämlich v.a. Menschen mit einem hohen Anspruch, einem großen Verantwortungsbewusstsein und einem ausgeprägten Perfektionismus. Oft sind das Menschen, die schon immer für andere gesorgt haben und die sich schwer tun, für sich selbst zu sorgen.
In unserer Psychosomatik bei München helfen wir, diese Ursachen zu erkennen und manche Haltungen, inneren Antreiber und Verhaltensweisen kritisch zu hinterfragen.

Und auch in der  Trauma-Therapie von Patienten fällt uns in unserer psychosomatischen Abteilung immer wieder auf, dass diese Menschen oft über Jahre gut funktionieren und scheinbar problemlos leben. Es reichen jedoch relativ geringe Anlässe, und die Betroffenen fallen in tiefe Krisen. Erst dann wird deutlich, wie viel Kraft es die Betroffenen gekostet hat, ihre Fassaden aufrecht zu erhalten.
Die Krisen zu behandeln und die dosierte Auseinandersetzung mit den kritischen Themen sind dringend notwendig, um den Betroffenen mit traumatisierenden Erlebnissen in der Vergangenheit zu helfen, nachhaltiger stabil, genussfähig und auch arbeitsfähig zu werden.

Die Liste der Erkrankungen, bei denen eine Symptomheilung ohne die Behandlung von dahinter liegenden Problemen, Persönlichkeitsstörungen oder Konflikten keine nachhaltige Besserung bringt, kann problemlos erweitert werden. An dieser Stelle sollte nur auf die komplexe Problematik hingewiesen werden.

 

In der Psychosomatik werden keine Befindlichkeitsstörungen behandelt

Immer mehr Menschen leiden unter behandlungsbedürftigen psychischen Erkrankungen. Trotzdem werden in der Presse immer wieder Stimmen laut, die kritisieren, dass Menschen mit leichten Beschwerden – Befindlichkeitsstörungen – nicht notwendige Behandlungen  bekommen.

Das geht soweit, dass einige Ärzte die Burn out-Erkrankung für eine Modeerscheinung halten. Wieder andere kritisieren die psychosomatischen Klinken dafür, dass sie „handverlesene“, leicht kranke Menschen behandeln. Die wirklich Kranken würden in psychiatrischen Klinken behandelt und wären oft gar nicht in der Lage, an Therapien teilzunehmen.

In der Wochenendbeilage der SZ vom 9.2.2013 (siehe SZ-Archiv) wurde z. B. ausführlich über „Alternative Daseinsformen“ diskutiert. Der Autor belustigte sich darüber, dass viele Menschen etwas so Natürliches und Normales wie das Atmen verlernt hätten und Atemseminare und Atemkurse besuchen würden. Diese brachte er in Zusammenhang mit Rückenschulen, Selbstwahrnehmungskursen und Kursen zur Geburtsvorbereitung. Die meisten Menschen hätten verlernt, was ihr Körper braucht und würden sich wie kleine Kinder verhalten. Das würde dann zu Stress und psychosomatischen Erkrankungen führen.

Diesen Verallgemeinerungen muss deutlich widersprochen werden: Bei vielen Erkrankungen gibt es unterschiedliche Schweregrade. Das gilt für Depressionen, chronische Schmerzen und Burn out (siehe diesen Blog).

In den psychosomatischen Klinken werden immer nur die Menschen behandelt, für die Selbstwahrnehmungskurse und Rückenschulen schon lange nicht mehr helfen. Viele haben ambulante Behandlungsversuche hinter sich, die ebenfalls keine Besserung brachten. Auch Medikamente allein (Antidepressiva, Schmerzmittel) haben vielen Menschen, die in unsere Psychosomatische Abteilung bei München kommen, nicht weitergeholfen. Viele Menschen mit Burnout haben vorher firmeneigene Seminare besucht, erfolgloses Coaching hinter sich.

Und ein wichtiger Unterschied zwischen Krankenhausaufenthalten mit rein medikamentösen Behandlungen und Krankenhausbehandlung mit intensiver psychosomatischer und psychotherapeutischer Therapie besteht darin, dass nicht nur Krisen behandelt werden, bis das normale Funktionieren wiederhergestellt ist. Vielmehr lernen die Menschen, mit Krisen besser zurecht zu kommen und Burnout in Zukunft zu vermeiden. Damit ist eine Heilung und Stärkung der Persönlichkeit möglich, die eine dauerhafte Besserung und Krisen-Prävention ermöglicht.

Dazu hilft auch eine bessere Selbstwahrnehmung !!