In den Medien geht es immer wieder um Krankheit im Alter, der demographische Wandel stellt uns aber vor ganz andere, viel komplexere Anforderungen: ältere Menschen brauchen die Möglichkeiten und manchmal Hilfen für ein Leben in Gesundheit und Selbstständigkeit

Psychosomatik 55 plus im Senioren-Ratgeber

Im Oktober 2013 hatten wir in unserer psychosomatischen Abteilung in Ebersberg Besuch von einer Redakteurin und einem Fotografen des Senioren-Ratgebers, der Zeitschrift, die monatlich bundesweit in den Apotheken ausliegt. Einen halben Tag lang führten wir sie durch die Abteilung, hatten intensive Gespräche über unsere psychosomatische Behandlung von Älteren und erklärten unser besonderes Konzept von stationärer und tagesklinischer Behandlung. 

Unter dem Titel: „Wie Therapeuten psychische Leiden heilen“ ist ihr Artikel im Senioren-Ratgeber jetzt online nachzulesen.

Und wie auch in diesem Blog an einigen Stellen nachzulesen ist, haben wir viel Erfahrung in der Behandlung von älteren Menschen, die oft erstmals in ihrem Leben in Krisen geraten, wenn sie am Ende des Berufslebens einen neuen Lebensabschnitt beginnen.

Und die Probleme, die dann zu bewältigen sind, können vielfältig sein: Manche vermissen die Aufgaben, den Beruf und die Verantwortung. Manche fühlen sich nicht mehr gebraucht oder sind auch nicht mehr so leistungsfähig. Wieder andere fühlen sich abgeschoben. Viele haben wenig Erfahrung mit der jetzt zur Verfügung stehenden Zeit. Auch die Ehen und Partnerschaften verändern sich oft. Bei Manchen häufen sich gesundheitliche Probleme. Andere haben Angst vor den Folgen des Alterns und vor Hilfsbedürftigkeit.

Das kann zu schweren depressiven Krisen, Angsterkrankungen,  zahlreichen unspezifischen körperlichen Beschwerden (Somatisierungsstörungen) und anderen psychischen Erkrankungen führen, für die spezialisierte Behandlungen z.B. in psychosomatischen Abteilungen notwendig sind.

Wir führen dazu genaue medizinische und psychotherapeutische Untersuchungen und Diagnostik durch und bieten eine spezialisierte psychosomatische Behandlung in Station und Tagesklinik an.

Dazu kombinieren wir regelmäßige Psychotherapien, Spezialtherapien, soziales Kompetenztraining, mit Entspannungsmethoden, körperlicher Aktivierung und Sport. Wenn notwendig kombinieren wir diese Therapien mit einer medikamentöser Behandlung, 

Außerdem führen wir bei Bedarf eine Diagnostik der Hirnleistungen und Konzentrationsfähigkeit durch und bieten regelmäßiges Konzentrations- und Gedächtnistraining durch eine Neuropsychologin an.

 

Gesund im Alter – Psychosomatik im Dritten Lebensabschnitt

In den letzten Wochen ist das Thema: Alter und Senioren immer mehr in die Medien geraten. Vor allem in der SZ finden sich zum Teil mehrere Artikel zu diesem Thema.

Dabei ist die Perspektive fast immer gleich: wir werden immer älter, der demographische Wandel betrifft uns alle, immer mehr Menschen werden krank und pflegebedürftig, dadurch kommen auf die Gesellschaft immer höhere Kosten zu.

Aus dieser Sicht verwundert es nicht, dass sich immer mehr Veröffentlichungen v.a. um neue Produkte der Medizintechnik für ältere Menschen drehen. Dazu zählen Notfall-Telefone, Gehhilfen, Wohnungen mit neuen Technologien und Hilfen für Betreuer. Sie sollen alten Menschen dabei helfen, das Leben zu erleichtern.

Doch diese Perspektive ist verkürzt !

Zahlreiche Studien belegen nämlich, dass Menschen zwar immer älter werden; aber auch, dass sie immer länger gesund bleiben und körperlich und geistig viel länger fit sind.

Das heißt auch, dass immer mehr Menschen einen neuen Lebensabschnitt erleben, die Zeit zwischen 60 und 75 Jahren: ohne Arbeit, mit viel Zeit und zahlreichen Möglichkeiten.

Darauf scheinen weder die Gesellschaft noch die Medien vorbereitet. In einem Artikel der heutigen SZ (25.3.13, Seite 71, siehe SZ Archiv) heißt es vielversprechend: „Was Senioren wollen.“ Doch wer diesen Artikel liest, bekommt keine Lust auf diesen Lebensabschnitt. Von Magnesiumtabletten über den Rollator bis zu Bestattungsunternehmen werden vermeintlich alle Themen älterer Menschen behandelt.

Der alte Mensch, das unbekannte Wesen!?

Und die Krankheiten, um die es immer wieder geht? Studien belegen, dass Krankheiten immer später, nämlich  erst in den letzten Lebensjahren auftreten und die Kosten für das Gesundheitswesen meist erst im letzten Lebensjahr, d.h. deutlich später, anfallen.

D.h., Menschen leben immer länger gesund und glücklich. Sie werden immer später krank, hilfs- und pflegebedürftig und brauchen immer später Hilfsmittel z.B. wegen Demenz.

Es wird Zeit, dass sich unsere Gesellschaft viel mehr mit Menschen im dritten Lebensabschnitt beschäftigt und lernt, was Menschen in diesem Alter, zwischen 60 und 75 Jahren, wünschen und brauchen.

Für diese Menschen altersgerechte Beschäftigungen, altersgerechte medizinische Angebote und auch therapeutische Hilfen anzubieten, wird ein immer größeres Thema unseres Gesundheitssystems werden.

Und wenn Menschen in diesem Lebensabschnitt Hilfen und manchmal Psychotherapie brauchen, damit sie möglichst lange diesen Lebensabschnitt genießen können und selbständig bleiben, dann benötigen sie spezielle Angebote, wie sie z. B. in unserer psychosomatischen Abteilung in Ebersberg bei München gegeben sind (siehe 55plus in diesem Blog).

Wir bieten in unserer Station und Tagesklinik eine eigene Gruppe für ältere Menschen an, in der wir Krankeiten behandeln und ihnen helfen, aktiv, gesund, eigenständig und selbständig zu bleiben.

Dabei kombinieren wir Psychotherapie mit Konzentrations- und Gedächtnistraining und altersgerechter körperlicher und psychischer Aktivität.

Nähere Informationen dazu finden sie auf der Webseite unserer Abteilung.