Homöopathie ohne Wirkungsnachweis
Die Süddeutsche Zeitung geht mit der Homöopathie hart ins Gericht: „Obwohl die Homöopathie seit Jahrzehnten nicht nachweisen kann, dass sie wirkt, wird sie von Politik und Universitäten geschützt.“ (SZ, 18.12.15). In der Überschrift heisst es sogar „Privilegien für Hokuspokus.“
Im Artikel wird der Gesundheitswissenschaftler Norbert Schmacke zitiert, der ein Buch mit dem Titel: „Der Glaube an die Globulin. Die Verheißungen der Homöopathie“ (Suhrkamp-Verlag 2015) geschrieben hat. Schmacke beschreibt, dass es bisher in keiner wissenschaftlichen Studie gelungen ist, den Nutzen von Homöopathie nachzuweisen. Die Wirkung beruhe eher auf Überzeugung, Weltanschauung und Glauben.
Die Kritik bei Schlacke und im Artikel bezieht sich v.a. auf zwei Punkte:
- „Anders als die Mehrzahl der Homöopathen behauptet, geben etliche von ihnen demnach sehr wohl vor, auch bei schweren Krankheiten Hilfe und Heilung zu bieten.“
- „Seit Jahrzehnten steht die Homöopathie unter dem Schutz von Politik und Gesetzgebung und entgeht so der Pflicht, der jedes andere Medikament und Heilmittel unterliegt: Den Beweis des Nutzens….nachvollziehbar zu machen und akribisch (exakt) zu belegen.“
Und hier wird es wirklich problematisch:
Wenn Menschen mit behandlungsbedürftigen Erkrankungen, wirksame medizinische oder therapeutische Behandlungen vorenthalten werden, muss man das wohl unterlassene Hilfeleistung von homöopathischen Behandlern nennen.
Hier werden bei Klienten und Patienten ungerechtfertigte Hoffnungen geweckt und die Betroffenen dabei unterstützt, Krankheiten zu verschleppen. Immer wieder schneint die Weltanschauung und die Überzeugung der Behandler wichtiger als die Gesundheit der Patienten.
Denn immer wieder kommen Patienten viel zu spät mit fortgeschrittenen, z.T. chronischen Erkrankungen in Praxen und Kliniken, die schon viel früher eine Behandlung nach dem neusten Stand medizinischen Wissens gebraucht hätten.
Dass bezieht sich auf Infektionen, bösartige Erkrankungen, schwere Depressionen, chronische Schmerzen und Angsterkrankungen.
Das sind alles Erkrankungen, die mit exakter Diagnostik gut medizinisch, psychotherapeutisch und/oder psychosomatisch behandelt werden können.
Und hier sind nicht die erwachsenen Menschen gemeint, die sich selbst, in vollem Wissen um Nutzen oder Risiken von Behandlungen für oder gegen bestimmte medizinische, therapeutische oder homöopathische Therapien entscheiden.