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Wir erweitern unsere psychosomatische Tagesklinik bei München

Wir freuen uns über die immer größere Nachfrage nach unserer psychosomatischen Tagesklinik bei München. Nach einem ausdrücklich positiven Ergebnis der MDK-Prüfung im November 2013 können wir die Tagesklinik jetzt um fünf Plätze erweitern.

Mit aktuell 15 tagesklinischen Plätzen sind wir zwar noch nicht so groß, dass wir den ganzen Bedarf decken können. Aber so können wir die Wartezeiten auf einen Platz in unserer Tagesklinik auf wenige Wochen beschränken.

Und nach wie vor sind wir:

eine von nur drei psychosomatischen Tageskliniken in Oberbayern und München in einem Allgemeinkrankenhaus mit allen medizinischen Vorteilen, die das für die Patienten bringt (Untersuchungen, Physiotherapie, Diabetesberatung usw.)

– die einzige psychosomatische Tagesklinik mit einem nahtlosen Übergang zwischen stationärer und teilstationärer Behandlung in Bayern. (Davon machen 69 % unserer Patienten Gebrauch).

– und die einzige Tagesklinik, die mit einem psychoanalytisch begründeten Verfahren arbeitet. (Das heisst, wir helfen unseren Patienten v.a. dabei, die Ursachen für Ihre Erkrankungen zu spüren und zu erkennen, um sich selbst besser helfen zu können).

Nähere Informationen zu unserer psychosomatischen Tagesklinik 35 km im Osten von München finden Sie in diesem Blog und auf der Website der Klinik: www.klinik-ebe.de

 

Cybermobbing – Psychoterror im Netz

Cybermobbing, also Mobbing im Internet, war das Thema eines Kongresses am 11. September in Berlin. Und Cybermobbing ist weit verbreitet: 32 % der Jugendlichen und jungen Erwachsenen  waren schon einmal Opfer von Cybermobbing ( Untersuchungen der Universität Münster und TKK, 2011).

Und zur Erklärung: Bei allen Formen von Mobbing, also auch bei Cybermobbing, handelt es sich um psychische Gewalt gegenüber Schwächeren; also um Diffamierungen, Belästigungen, Nötigungen und das Streuen von falschen Anschuldigungen und Gerüchten über andere Menschen (siehe dazu auch unseren Beitrag in diesem Blog). Aber es gibt es auch wichtige Unterschiede.

Im Internet und den sozialen Netzwerke, wie Facebook,  geben viele Menschen Informationen und persönliche Details über sich und ihr Leben preis, ohne sich über die Folgen Gedanken zu machen. Diese Verbreitung in sozialen Netzwerken macht Mobbing leichter: es gibt weniger Hemmungen, andere zu belästigen, sie auszulachen und zu verhöhnen. Das steigert das Ego und ist im Schutz der Anonymität und ohne direktes Gegenüber leichter (Online-Enthemmungseffekt).

Sehr empfehlen kann ich dazu auch den Audiobeitrag der Tagesschau und das Video von Heute.de.

Und die Folgen von Cybermobbing können für die Betroffenen dramatisch sein: Stress,  Selbstwertkrisen, soziale Isolierung, Depressionen und Ängste.

In solchen Fällen sind Psychotherapie und psychosomatische Behandlungen notwendig. Diese können ambulant, tagesklinisch oder stationär erfolgen, so wie wir sie in unserer Psychosomatik bei München anbieten.

Weitere Informationen zu diesem wichtigen Thema, auch zu Tätern, Opfern und den Auswirkungen werden Sie auch in Zukunft in diesem Blog finden.

93 % Patientenzufriedenheit in der Psychosomatik Ebersberg

Wir haben die Fragebögen zur Patientenzufriedenheit ausgewertet, die wir allen Patienten geben, die wir in unserer Abteilung für Psychosomatik bei München behandeln.  (Qualitätssicherung).

93,3% der Befragten der letzten 2,5 Jahre sind mit der Behandlung zufrieden und würden unsere Abteilung jederzeit Freunden und Bekannten weiterempfehlen.*

Bei dieser Befragung von 420 Patienten der letzten 2,5 Jahre bewerteten 73,1 % der Befragten die ärztliche/therapeutischen Betreuung mit gut bis sehr gut.

Das ärztlich / therapeutische Verständnis und Einfühlungsvermögen  wurde von 99 % mit gut bis sehr gut bewertet.

 82,9 % der Befragten bewerteten die Betreung durch die Pflegekräfte mit gut bis sehr gut.

Das pflegerische Verständnis und Einfühlungsvermögen  wurde von 81,3 % mit gut bis sehr gut bewertet.

Dieses Ergebnis gibt uns recht und bestärkt uns darin, unser erfolgreiches Konzept der psychosomatischen Behandlung in Station und Tagesklinik bei München fortzuführen und weiter auszubauen. Und darauf sind wir stolz:

  • eine individuelle Behandlung
  • kurze Wartezeiten
  • eine Behandlung aus einem Guss in Station und Tagesklinik
  • unsere psychoanalytisch begründeten Therapieverfahren
  • die psychosomatische Behandlung im Allgemeinkrankenhaus
  • Gute Bewertungen im Internet**

*Befragung von insgesamt 420 Patienten über die letzten drei Jahre (2011, 2012 bis Mai 2013)

** z.B. bei:www. klinikbewertungen.de

Neuerungen ab Juli 2013

Und wir werden immer bekannter. Dadurch wachsen leider auch die Wartezeiten für ein Vorgespräch in unserer Abteilung. Um auch in Zukunft kurze Wartezeiten anbieten zu können und Ihnen in dringenden Fällen schneller helfen zu können, werden wir ab Juli auf unserer Homepage einen kurzen Fragebogen anbieten. Wenn Sie diesen ausfüllen und an uns mailen, bekommen Sie schneller einen Termin in unserer Abteilung. Ab Juli werden wir auch einen monatlichen Informationsabend einrichten, an dem Sie die Abteilung kennenlernen können.

Ab 2014 planen wir außerdem, eine eigene Ambulanz einzurichten, um Patienten in akuten Notsituationen und Krisen, wenn sie keinen ambulanten Therapieplatz bekommen können, schnelle ambulante Hilfe anzubieten (weiter Informationen dazu in diesem Blog).

„Positives Denken macht krank“

Das war ein Buchtitel von Dr. Günter Scheich, erstmals veröffentlicht im Jahre 1997. Der Titel überrascht. Gibt es doch Hunderte von Büchern, Seminaren und Fortbildungen zum Positiven Denken„.

Alle kennen Titel, wie: „Erfolg durch positives Denken“, „die unendliche Quelle Ihrer Kraft“, „Die Macht des positiven Denkens“, „Glück ist kein Zufall“, „Wie eine positive Haltung Ihr Leben dauerhaft verändert“  und „Sorge Dich nicht – lebe!“ Eine ganze Industrie lebt davon. Immer wieder wird Menschen in schwierigen Situationen, bei schweren Erkrankungen oder Trauerfällen auch von Ärzten, Coaches und Pflegekräften geraten, „positiv zu denken“.

Doch die Wirksamkeit dieser Methode wurde nie nachgewiesen. Die amerikanische Autorin Barbara Ehrenreich setzt sich sehr vehement und kritisch mit diesem Denken auseinander. In Ihrem Buch „Smile or Die. Wie die Ideologie des positiven Denkens die Welt verdummt“  bezeichnet sie das positive Denken als Ideologie und Virus. Sie kritisiert die Auswirkungen für das Gesundheitssystem. die Wirtschaft und das Finanzsystem und macht z.B. für die Wirtschaftskrise einen typischen Realitätsverlust durch positives Denken verantwortlich.

Und es gibt wirklich zahlreiche Untersuchungen, die Frau Ehrenreich Recht geben und zeigen, dass die Auseinandersetzungen mit Problemen und kritischen Themen z.B. in Psychotherapie und Psychosomatik besser dazu geeignet sind, dass Menschen wieder gesund werden.

Das hilft besser, als sich immer wieder einzureden, alles sei gut, man müsse nur positiv denken. Ganz abgesehen von den Schuldgefühlen, die es macht, wenn das positive Denken nicht weiter hilft.

Günter Scheich unterscheidet zwischen gesundem Optimismus, der auf Fähigkeiten, Kenntnisse und richtiger Einschätzung von Situationen aufbaut. Diesen gesunden Optimismus unterscheidet er von einem „platten positiven Denken“, das als Allheilmittel gesehen wird, mit dem man alles erreichen kann. Alle „negativen“ Gedanken und Gefühle würden verteufelt und es wird so getan, als wenn diese keine Bedeutung hätten.

„Wir wissen gerade in der Psychologie, dass Trauer, Wut, Ärger, Aggressionen ganz wichtige Empfindungen sind, nicht nur zur Selbstfindung, sondern auch zur Selbstbehauptung und zur Selbstabgrenzung.“  „Es führt auch zu Depressionen, wenn Menschen in aufgesetzter Weise sagen: Ich muss gut drauf sein, ich muss positiv denken. Es tritt wie beim Stottern oder Zittern das Gegenteil von dem ein, was man will.“ (Interview, bvvp 1, 2006).

Auch eigene Erfahrungen aus unserer Tagesklinik bestätigen, dass Menschen immer kränker werden, wenn sie zwanghaft versuchen, trotz schwerer depressiver Erkrankung und massiver Problemen in Familie und am Arbeitsplatz positiv zu denken. So waren z.B. die Selbstvorwürfe und die Depressionen und das Burn out einer Führungskraft in einem großen Unternehmen durch ein Coaching immer stärker geworden. Dort hatte man versucht, ihm einzureden, er könne weiter funktionieren, wenn er „positiv denke.“ Dabei war der Mann körperlich und psychisch am Ende.

In diesem Zusammenhang ist auch ein Artikel in Zeit online zu empfehlen, der sich kritisch mit dem positiven Denken auseinandersetzt: Gute Laune auf Befehl www.zeit.de/zeit-wissen/2011/01/Denk-nicht-positiv

Lesen Sie auch den aktuellen Blog zum Thema:Positives Denken macht krank (Teil II)-Aber es gibt Hoffnung

 

Psychosomatik: Ärzte vermeiden Gespräche

Wenn der Arzt sich drückt.: So beschreibt ein Arzt in SpiegelOnline den Umgang vieler Ärzte mit psychischen Ursachen von Beschwerden.

Bei einem Drittel der Menschen, die mit körperlichen Beschwerden zum Arzt gehen, finden Ärzte keine körperliche Ursache.

Herr Dr. Stelzig, Leiter einer Psychosomatischen Abteilung in Salzburg, berichtet, dass Ärzte immer weitere Untersuchungen machen, statt diesen Patienten Gespräche anzubieten. Denn oft verbergen sich hinter den Beschwerden Depressionen, Erschöpfungszustände im Sinne eines Burn out Syndroms, Reaktionen auf Konfliktsituationen, Mobbing oder ein Trauma.

Die Betroffenen fühlen sich in die Psychoecke abgeschoben, missverstanden und nicht ernst genommen. So entsteht, nach Stelzig ein Misstrauen, dass immer wieder zum Arztwechsel und Aufsuchen neuer Ärzte führt („Ärzte-Hopping“). Dort wiederholt sich oft dieser „Teufelskreis“.

Stelzig betont, dass es nicht nur Aufgabe der psychosomatisch arbeitenden Ärzte ist, bei Patienten ein Verständnis dafür zu schaffen, dass es körperliche Beschwerden auch ohne körperliche Ursachen geben kann – und dass es Lösungen für diese Probleme gibt. Bei diesen Erkrankungen handelt es sich um die so genannten Somatisierungsstörungen (siehe auch an anderer Stelle in diesem Blog).

Zum Spiegel-Artikel